Die Klauserei ist eine biointensive kleinstrukturierte Vielfaltsgärtnerei.
Der Name Klauserei leitet sich von dem Wort „Klause“ (abgeschiedener, zurückgezogener Ort) ab.
Auf einem Hektar in der Thermenregion Baden, zwischen Trumau und Münchendorf, kultivieren wir neben Obstbäumen und Beeren, vielerlei Gemüse, Kräuter und Jungpflanzen.
Unsere Erzeugnisse können Sie als Ernteanteile, Ab-Hof oder auf diversen Bauernmärkten ergattern. Ebenso beliefern wir umliegende Restaurants, die eine regionale, saisonale und naturnahe Küche bevorzugen.
Durch die Zusammenarbeit mit Schulen und das Anbieten von Workshops sollen außerdem eine nachhaltige Wissensweitergabe und eine Sensibilisierung für Natur und Umwelt gefördert werden.
Das wurden wir schon sehr oft gefragt und mit diesem Kapitel gehen wir auf diese Frage näher ein. Eine Bio-Zertifizierung bietet Ihnen, wenn Sie nicht wissen, woher das Produkt kommt, ein gewisses Maß an Sicherheit. Jedoch ist ein Biosiegel keine Garantie auf Frische, Nachhaltigkeit hinsichtlich Verpackung, Transportwege und gerechte Entlohnung der Erntehelfer.
Wenn Sie bei uns Gemüse kaufen, wissen Sie, wer es ausgesät hat, wie es angebaut wurde und wer es gewaschen und geliefert hat. Denn bei uns können Sie an Ab-Hof Tagen gerne eine Führung durch die Gärtnerei bekommen. Immer wieder freuen wir uns auch ganz jungen Besuchern einen direkten Einblick zu ermöglichen bzw. ganz einfach frische zarte Karotten oder sonstige Köstlichkeiten zu ernten.
Basierend auf einer grundlegend naturnahen Philosophie gehen unsere Praktiken weit über eine Bio-Zertifizierung hinaus.
Chemisch-synthetische Spritz- und Düngemittel oder Herbizide und Pestizide werden bei uns nicht eingesetzt. Auch Neemöl oder ähnliche Mittel, die im Biolandbau erlaubt sind, verwenden wir nicht.
Gedüngt wird mit Kompost, Komposttee und Pflanzenjauchen. Durch eine gezielte Mischkultur, eine ausgeklügelte Fruchtfolge, Insektenschutznetze und das Fördern einer größtmöglichen Artenvielfalt auf kleinstem Raum wird dem Schädlingsdruck auf natürliche Art und Weise entgegengewirkt.
Um es mit den Worten des steirischen Bio Pioniers Arthur Schnitzer zu sagen:
„Wir Gärtnern ohne Gift.“
Unsere Vorbilder sind die Pariser Marktgärtner aus dem 19. Jahrhundert, denn sie versorgten die ganze Stadt Paris ganzjährig mit ausreichend Gemüse. Da die Gärtnereien nur 6% der Fläche der Stadt ausmachten, verstanden diese Gärtner es sehr gut mit nur wenig Fläche einen maximalen Ertrag zu erzielen.
Die modernen Vertreter des biointensiven Gemüseanbaus sind:
Alan Chadwick in den 60er Jahren, die Ecology-Action-
Bewegung aus den 70er Jahren, Eliot Coleman, Jean Martin
Fortier und Charles Dowding aus Groß-Britannien.
Ebenso experimentieren wir mit einer intensiven Mischkultur von Gründüngungen und Gemüsepflanzen, wie es die Familie Langenhorst in Oberösterreich erfolgreich seit Jahrzehnten praktiziert.
Neben dem Fördern der Artenvielfalt ist die Erzeugung und Erhaltung eines Dauerhumus einer der wichtigsten Eckpfeiler für eine biointensive Bewirtschaftung.
Durch die Verwendung von fixen Beeten, die nur oberflächlich bearbeitet werden (no dig), einer intensiven Kompostwirtschaft und das Belassen sämtlicher Wurzeln im Boden wird innerhalb einiger Jahre eine hohe Bodenfruchtbarkeit erreicht.
Dies ermöglicht engere Pflanzabstände (biointensiv), wodurch mehr Pflanzen pro qm Platz finden. Der Pflanzabstand wird so gewählt, dass die Blätter der Pflanzen sich bei ¾ ihrer Größe bereits berühren und somit den Boden bedecken.
Dies bringt einige Vorteile mit sich:
Da der Boden beschattet wird, verdunstet nicht soviel Wasser. Es muss daher nicht soviel beregnet werden.
Die Unkräuter bekommen weniger Licht und werden am Keimen gehindert – es fällt weniger Jätarbeit an.
Eine weitere Technik ist das Vorziehen von Jungpflanzen. Da ein fertig geerntetes Beet sofort wieder bepflanzt werden kann, sind bis zu 4 (oder mehr) Kulturen pro qm und pro Jahr möglich.
Der Boden sollte optimaler Weise ständig einen Bewuchs haben, damit er vor Nährstoffauswaschung und Erosion geschützt ist. Die Pflanzen füttern somit den Boden und umgekehrt.
Auf lange Sicht haben wir uns das Ziel gesetzt eine regenerative Landwirtschaft zu etablieren.
Regenerative Agrikultur ist ein System von Anbaumethoden und Prinzipien, das die Biodiversität erhöht, Böden anreichert, Wasserkreisläufe verbessert und die Leistung von Ökosystemen erhöht.
Regenerative Landwirtschaft zielt darauf ab, CO2 als Kohlenstoff im Boden und in bodennaher Biomasse anzureichern. Damit kehrt sie den gegenwärtigen globalen Trend der CO2-Anreicherung in der Atmosphäre um. Gleichzeitig erwirtschaftet sie höhere Erträge und bietet Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel. Es ist jenes in sich geschlossene ausgeglichene und somit gesunde Ökosystem zu dem uns diese Art von Anbautechnik und Landwirtschaft führen kann.